Mobile Fertigungsplanung und -steuerung: In der digitalen Fabrik ersetzen Tablet und Smartphone das Papier
Von Kerstin Stier
17. Apr 2015
Dass papierbasierte, manuelle Prozesse durch den Einsatz von Software zugunsten niedriger Kosten und Zeiterfordernis optimiert werden können, ist nicht neu, sondern das Grundprinzip jeder Unternehmenssoftware. Und dass die Abschaffung von oftmals als lästig empfundenen Dokumentationsaufgaben in der Zettelwirtschaft die Mitarbeiter zusätzlich noch motiviert, ist ebenfalls kein Novum.
In der Fertigung wird trotzdem noch mit viel Papier und manueller Dokumentation gearbeitet. Einfach, weil dort nicht an jeder Ecke ein PC mit Zugang zur ERP-Software oder anderen benötigten Systemen steht. Vielmehr sind die Mitarbeiter dort mit der unmittelbaren Wertschöpfung beschäftigt. Die Systeme schaffen die Grundlage, überhaupt fertigen zu können – durch Materialbereitstellung, Fertigungsplanung etc. – aber die Fertigung selbst läuft einfach physisch an der Maschine oder Linie ab.
Das versetzt insbesondere Produktionsmanager und Schichtführer in einen ständigen Spagat zwischen dem Bildschirm und dem Shopfloor, denn Daten und Informationen müssen zwischen beiden hin und her fließen, damit die Produktion funktioniert. Es werden also Fertigungspläne ausgedruckt, Listen mit dahinter stehenden Kundenaufträgen, Übersichten zur Materialverfügbarkeit, Einstellkarten für die Maschinen. An der Maschine selbst wiederum müssen die Unterlagen nach den benötigten Informationen durchsucht werden – fehlt etwas oder ist die Informationen veraltet, ist der Weg zurück zum Bildschirm erforderlich. Umgekehrt werden Informationen aus der Fertigung wie Mengenrückmeldungen oder geänderte Maschineneinstellungen zuerst einmal auf Papier gesammelt, bevor sie in die Informationssysteme im Backend übertragen werden. Kein optimaler Zustand, wenn man bedenkt, dass die Produktion immer höheren Anforderungen hinsichtlich Qualität, Termintreue, Durchlaufzeiten und Flexibilität ausgesetzt ist.
Die mobile Fertigungsplanung und -steuerung per App auf Tablet und Smartphone kann hier Abhilfe schaffen. Mit passenden Anwendungen zum Beispiel für die Reihenfolgefeinplanung, Überwachung von Aufträgen, das Management von Maschineneinstellungen und Maschinenstatus sowie die Mengenrückmeldung sind die benötigten Informationen in der Fertigung an Ort und Stelle in ihrer aktuellsten Form verfügbar. Auch die Datenrückmeldung ins System kann direkt an der Linie oder Maschine erfolgten. Das bedeutet: enorme Zeitersparnis durch die Abschaffung des Papierkrams, bessere Datenqualität und -aktualität in den Systemen, kürzere Reaktionszeiten auf Fehler, bessere Produktionsfeinplanung.
Für den produzierenden Mittelstand ist es keine Frage, dass diese Ziele sehr erstrebenswert sind. Allerdings ist es schon eher die Frage, ob sie über die notwendigen IT-Ressourcen verfügen, damit die mobile Fertigungssteuerung für sie schon heute Realität werden kann. Mit Hilfe von App-Konfigurationsplattformen kann diese Frage eindeutig mit „Ja“ beantwortet werden. Denn sie sind besonders im Mittelstand der optimale Weg zur eigenen Mobilen App in der Produktion. Der Vorteil: Die App kann individuell zusammengestellt werden und bildet so genau die Prozesse ab, die im Unternehmen vorliegen. Dafür ist jedoch keine Programmierung erforderlich, sondern die Mitarbeiter der Unternehmens-IT können das selbständig tun, einfach durch Konfiguration im dafür bereitgestellten Baukasten. Mit der Software engomo beispielsweise können die Mitarbeiter schon nach einer eintägigen Schulung Apps erstellen und an die vorhandene IT-Infrastruktur anbinden. Das bedeutet auch, dass das Unternehmen seine Unabhängigkeit von externen Dienstleistern bewahrt, denn alle Änderungen, Erweiterungen und Anpassungen können in kürzester Zeit selbst gemacht werden. Es versteht sich, dass die Projektlaufzeiten, wenn man überhaupt von einem Projekt sprechen kann, für die Einführung der mobilen App entsprechend kurz sind: anstelle von Monaten, die eine herkömmliche App-Programmierung dauert, sprechen wir hier über Tage, in denen die mobile App erstellt, getestet und ausgerollt ist.
Welche Funktionen Apps in der Fertigungsplanung und Fertigungssteuerung im Detail haben können und wie die Umsetzung funktioniert, erklärt engomo im aktuellen White Paper zu diesem Thema, das auf der engomo-Website zum Download verfügbar ist.