Enterprise Apps mit Low-Code: In diesen Anwendungsbereichen können Unternehmen Zeit und Geld sparen
Von Kerstin Stier
9. Dez 2022
Das klassische Individualentwicklungsprojekt im Unternehmensumfeld wird zunehmend von der agilen und leichtgewichtigen Umsetzung individueller Lösungen mittels Low-Code Technologie verdrängt. Zu Recht, denn Individualentwicklungen sind bekanntermaßen teuer, langwierig und starr. Nicht selten nimmt die Umsetzung so viel Zeit in Anspruch, dass sich die Anforderungen an die Lösungen schon währenddessen immer wieder ändern und das Projekt dadurch noch komplexer und aufwändiger wird.
Es ist also nachvollziehbar, weshalb der Trend, Enterprise-Applikationen auf Basis von Low-Code und No-Code-Plattformen zu realisieren, ungebrochen ist. Das Analystenhaus Gartner sagt für 2024 voraus, dass Unternehmen mehr als 65% ihrer Software-Anwendungen mit Low-Code realisieren werden.1 Kein Wunder: Denn Low-Code ist flexibel, Schnittstellen-kompatibel und agil. Es verschafft Unternehmen je nach eingesetzter Technologie einen Produktivitäts- und damit Kosten- und Zeitvorteil um Faktor 10 bis 20 im Vergleich zur Individualprogrammierung.
Schnell und flexibel statt teuer und starr: Das sind die Vorteile von App-Building mit Low-Code
Low-Code Technologie ermöglicht Unternehmen, ohne oder unter geringem Einsatz von Coding individuelle Anwendungen zu realisieren. Dabei können auch Nicht-Programmierer Apps erstellen, indem sie Oberflächen per Drag and Drop zusammenstellen und die Funktionen der Anwendungen nach dem Baukastenprinzip mithilfe plattformseitig bereitgestellter Funktionsbausteine definieren. Leistungsstarke Low-Code Plattformen ermöglichen die einfache Anbindung erstellter Apps an vorhandene Backend-Systeme, um Insellösungen zu vermeiden und integrierte Anwendungen zu schaffen, und sie kommen ohne das Kompilieren von Code aus. Eben erstellt, sofort verwendbar – das ist das Prinzip der agilen Baukästen.
Low-Code Apps gibt es für die verschiedensten Anwendungsbereiche: Von mobilen Anwendungen auf Tablets und Smartphones reicht das Spektrum über Apps für Wearables und Spezialgeräte wie Industriescanner bis hin zu webbasierten Apps, welche die Anwender über den Webbrowser nutzen. Ebenso unterschiedlich können die Anwendergruppen sein: von internen Mitarbeitern und Teams über Kunden, Lieferanten und Partner bis hin zum Endverbraucher gibt es auch hier unbegrenzte Möglichkeiten.
In der Regel sind es mehrere verschiedene oder kombinierte Einsatzszenarien, in denen Low-Code Apps verwendet werden. Deshalb bieten solche Low-Code Plattformen Unternehmen das größte Skalierungspotenzial, die in der Lage sind, mit ihren Apps die verschiedensten Kanäle, Plattformen und Anwendergruppen zu bedienen – mit der also beispielsweise Low-Code Apps für den mobilen Kundendienst ebenso möglich sind wie Anwendungen für Industriescanner im Lager sowie Webportale für B2B-Handelsstruktukturen. Eine solche Lösung ist die Low-Code Plattform engomo, die Mobile-Technologie und browserbasierte Web-Technologie nahtlos miteinander verbindet und anhand derer hier drei Anwendungsbereiche für Enterprise Apps vorgestellt werden, in welchen Unternehmen besondere Vorteile mit Low-Code erzielen.
Enterprise Apps und Micro Apps: Prozesse und Aufgaben schnell, einfach und integriert abwickeln
Enterprise Apps und Micro Apps unterstützen Anwender dabei, ihre Aufgaben im Unternehmen schnell und effizient abzuwickeln. Natürlich sind bei den meisten Unternehmen bereits zahlreiche Enterprise Applikationen wie ERP, CRM, DMS, QS etc. vorhanden und nicht mehr wegzudenken – als Standardsoftware und meist in einer kundenindividuell angepassten Version. Und doch gibt es Prozesse im Unternehmen, die so spezialisiert sind, dass Standardlösungen sie nicht in geeigneter Weise abbilden können. Auch bestehen meist noch immer und trotz aller vorhandenen Systeme Digitalisierungslücken innerhalb von Prozessen, die es zu schließen gilt.
Weshalb es lohnend ist, bei Enterprise Apps auf individuelle Lösungen mittels Low-Code anstelle von Individualsoftware-Projekten zu setzen: Die Realisierungszeiten mithilfe von Low-Code sind um ein Vielfaches kürzer. Außerdem bietet ein Low-Code System, wie jenes von engomo, zusätzlich einfache Anbindungsmöglichkeiten, um darin erstellte Applikationen nahtlos an die vorhandenen Enterprise Systeme anzubinden und so Datensilos erfolgreich zu verhindern. Anstelle punktueller Abhilfen entstehen so integrierte Lösungen. Schließlich können Low-Code Apps immer wieder schnell und einfach an geänderte Anforderungen angepasst werden und es können besonders anwenderfreundliche Lösungen geschaffen werden, indem beispielsweise browserbasierte und mobile Anwendungsszenarien so miteinander kombiniert werden, wie sie für den Anwender im Unternehmen die beste Unterstützung liefern – z.B. Verwaltung von Qualitätsmanagement-Aufträgen per Enterprise App am Desktop, Abarbeiten einzelner QS-Tasks im Shopfloor durch die Werker auf Mobilgeräten.
Beispiel für eine QS-App auf Basis von Low-Code mit engomo
Weitere Beispiele für Enterprise Apps sind Anwendungen für die Bereiche:
- Wissensmanagement,
- Aufgabenverwaltung und -management,
- betriebliches Vorschlagwesen & Innovationsmanagement,
- Fehler- und Abweichungsmanagement oder die
- automatisierte Dokumentenerstellung und Bereitstellung.
Ergänzend hierzu sind Micro Apps als kleine, gleichgewichtige Helfer im Alltagsgeschäft der Mitarbeiter dafür prädestiniert, mittels Low-Code umgesetzt zu werden: Ohne großes Softwareprojekt erhalten die Anwender schnell und pragmatisch die Unterstützung in Form von benutzerfreundlichen Apps, die sie brauchen. Auch hier ist ein zentraler Vorteil, dass Micro Apps auf Low-Code Basis nahtlos in die vorhandene Systemlandschaft eingebunden sind und den Echtzeit-Datenaustausch mit den dahinterstehenden Enterprise-Systeme ermöglichen. Zum Beispiel in diesen Bereichen sind Micro Apps besonders hilfreich:
- Stammdatenprüfung und -aktualisierungen,
- Bestallanforderungen,
- Freigabeworkflows,
- Verfügbarkeitsabfragen,
- Produktdatenabrufe und
- Schadensmeldungen.
Webshops und B2B eCommerce: Integrierte Lösungen statt starrer Shop-Software
Im B2B-Bereich sind hohe Anforderungen an die Integrationsfähigkeit von eCommerce-Lösungen gestellt. Kundenindividuelle Preise oder Rabattstaffeln, Artikelstammdaten, Bilder etc. sind oftmals im ERP- oder CRM-System hinterlegt und müssen dem Kunden in Echtzeit im B2B-Webshop angezeigt werden. Eine Vielzahl an Produktvarianten oder sehr große Produktportfolios führen außerdem zu hohen Anforderungen, was die Performance der Shop-Lösung angeht. Des Weiteren müssen eCommerce-Lösungen besonders hohen ästhetischen Ansprüchen genügen, ansprechend gestaltet sein und eine optimale Usability aufweisen.
Diese Anforderungen führen normalerweise zu mehreren Monaten überdauernden IT-Projekten, bei denen Standard-Shop-Software aufwändig an die Datenstrukturen und Prozesse des Unternehmens angepasst und an die vorhandenen Enterprise-Systeme wie ERP- und Warenwirtschaftssystem angebunden wird. Häufig sind dafür Entwicklungsbudgets im sechs- bis siebenstelligen Bereich erforderlich, und die Umsetzenden sind oftmals mit technischen Problemen wie unzureichender Performance konfrontiert.
Auch hier punktet eine Low-Code Technologie wie engomo primär durch ihre hohe Kompatibilität mit vorhandenen Backend-Systemen. Durch die direkte Anbindung, die innerhalb eines Tages erfolgt, können kundenindividuelle Informationen in Echtzeit angezeigt und abgeschlossene Aufträge direkt ins Backend übertragen werden. Shop-Applikationen auf Basis von engomo bieten außerdem eine hervorragende Performance: Auch riesige Produktportfolios mit hunderttausenden oder Millionen Artikelstammdaten, wie sie im B2B-Umfeld häufig vorkommen, können in Millisekundenschnelle angezeigt werden. Ein weiterer zentraler Vorteil der Low-Code-Technologie für B2B-Webshops ist die enorme Flexibilität und Geschwindigkeit bei der Realisierung. In Kundenprojekten von engomo zeigte sich, dass individuelle und nahtlos integrierte Shop-Lösungen nur etwa ein Drittel bis die Hälfte der Kosten verursachten, die für das Customizing einer Out-of-the-Box Shop-Lösung anfallen und dass dementsprechend auch die Realisierungszeiten deutlich kürzer ausfallen.
Ein B2B-Webshop auf Basis von engomo bietet ein optimales Nutzererlebnis, was Design, Usability und Performance angeht
Perfekter Service und optimale Bindung: Webportal für Kunden, Partner und Lieferanten
Webportale sind wichtige Bausteine für die erfolgreiche Bindung von Geschäftspartnern und zufriedenstellenden Service. Sowohl im B2B- als auch im B2C-Bereich sind Self-Service bzw. Kunden‑, Händler- und Lieferantenportale ein zentrales Medium für die flexible Bereitstellung personalisierter Inhalte an die Nutzer.
Mithilfe von Low-Code Plattformen wie engomo können Unternehmen Portale nach ihren individuellen Anforderungen gestalten und umsetzen. Dabei sind unter Verwendung von engomo auch alle Daten, Dokumente und Informationen, die aus Backend-Systemen benötigt werden, nahtlos integriert abrufbar. Wenn Portal-Nutzer Daten eingeben oder bearbeiten, erfolgt auch das Zurückschreiben ohne Zwischenschritte in die Enterprise-Systeme. Für Portale ist es besonders wichtig, dass auch responsive Lösungen möglich sind, die sowohl am Desktop als auch im Browser von Mobilgeräten zum Einsatz kommen können. In engomo sorgt dafür eine intelligente Flex-Layout-Technologie, mit der es möglich ist, Layouts responsive für unterschiedliche Displaygrößen bereitzustellen. So entstehen umfassende und benutzerfreundliche Kunden, Händler- und Lieferantenportale für den B2B, aber auch B2C-Bereich auf Basis von Low-Code innerhalb von Wochen statt Monaten und ohne langwierige Entwicklungsprojekte.
Beispiel für ein B2B-Kundenportal mit CRM- und ERP-Integration aus Basis von engomo
Darum Low-Code: Das sind die Vorteile für Unternehmen
Alle Plattformen, alle Kanäle: Wer mit Low-Code entwickelt, ist unabhängig von Plattformen und Kanälen. Low-Code Technologien mit besonders umfassendem Ansatz wie engomo stellen sowohl native mobile Apps als auch webbasierte Apps für den Browser bereit.
Nahtlos integriert: Nahtlos integrierte Low-Code Apps setzen auf der vorhandenen Enterprise IT auf und ermöglichen so den Datenaustausch mit dem Backend in Echtzeit, verhindern Datensilos, eliminieren fehleranfällige Datensynchronisationen, schaffen eine optimale Datenbasis und liefern höchste Performance. Plattformen wie engomo bedienen dabei Standardschnittstellen wie REST und ODBC und beinhalten eine Vielzahl an speziellen Plug-Ins für konkrete Systeme bis hin zu Fertigungsequipment und Anlagen.
Schneller realisiert: Konfigurieren geht schneller als Programmieren, denn ein App-Baukasten wie engomo liefert viele Bestandteile einer Anwendung bereits als vorgefertigte Komponenten und ermöglicht so die agile Bereitstellung von Lösungen bereits innerhalb von Stunden.
Somit zeigt sich: Für Unternehmen, die Enterprise-Anwendungen schneller und kostengünstiger umsetzen wollen, bietet Low-Code vielfältige Vorteile und Möglichkeiten – inklusive individueller Anpassungen, nahtloser Integration und optimaler Benutzerfreundlichkeit.
Quellen:
1 Koksal, Ilker (2020): „The Rise Of Low-Code App Development“, abrufbar unter: https://www.forbes.com/sites/ilkerkoksal/2020/04/29/the-rise-of-low-code-app-development/?sh=323050f26807.