Was nicht passt, wird passend gemacht
Von Kerstin Stier
9. Jan 2023
3 Gründe, warum Low-Code Technologie ideal ist, um ERP-Prozesse zu perfektionieren
ERP-Prozesse sind komplex, individuell und essenziell, um Geschäftsabläufe integriert und effizient abzuwickeln. Deshalb werden ERP-Systemeinführungen in der Regel lange und gut vorbereitet, es wird eine detailreiche Anbieterauswahl durchgeführt und bei der Einführung viel Zeit investiert und Geld in die Hand genommen, um das System bestmöglich an die Gegebenheiten im Unternehmen anzupassen.
Und trotzdem: Welches ERP-System passt wirklich perfekt und bildet alle Prozessdetails optimal ab? Die letzten 10 bis 20% sind hier meist nur mit immensem Ressourceneinsatz zu realisieren oder können einfach gar nicht umgesetzt werden. Doch genau in dieser „Last Mile“ steckt für viele Unternehmen – speziell im Mittelstand – der Wettbewerbsvorteil. Mit ein Grund, weshalb sie nicht darauf verzichten und hohe Summen für individuelle ERP-Anpassungen ausgeben. Und am Ende trotzdem Kompromisse eingehen müssen.Low-Code Technologie verspricht hier einen neuen, flexiblen und effizienten Ansatz. Was in einem ERP-System nicht passt, kann Low-Code noch geradebiegen:
Die ERP-Basis einfach perfektionieren
Jeder, der im Unternehmen eine ERP-Einführung begleitet hat, weiß, wie viel Invest das bedeutet: zeitlich, monetär und psychisch fordert die ERP-Systemeinführung alles ab. Deshalb fühlen sich Unternehmen oft im „Lock-in“, wenn nachher Dinge nicht so optimal abgebildet sind, wie man es sich eingangs erhoffte. Es wurde einfach schon so viel investiert, dass man weder bereit ist, noch mehr hineinzustecken, noch ist es eine Option, erneut von vorne anzufangen.
Low-Code ist in dieser Situation der passende Ansatz: Aufbauend auf vorhandenen Systemen ermöglichen Low-Code Plattformen, ERP-Abläufe bedarfsgerecht und individuell zu perfektionieren. Die Kommissionierung an sich passt, aber es fehlt die geeignete Mobilunterstützung? Der Angebotsprozess ist optimal abgebildet, aber der Vertriebsaußendienst braucht ein Tool, um Angebote schnell mobil zu generieren? Die Produktionsplanung läuft, aber es herrscht noch Zettelwirtschaft im Shopfloor? Mithilfe von Low-Code Apps lassen sich diese Optimierungspotenziale einfach realisieren, ohne dass das ERP-System nochmals teuer und aufwändig angepasst wird.
Individuell und benutzerfreundlich im Frontend, datenintegriert im Backend
Low-Code Technologie bietet die Möglichkeit, individuelle Frontends und komplexe Prozesse ohne aufwändige Programmierung in schlanken, benutzerfreundlichen Apps abzubilden. Gleichzeitig können Backend-Systeme nahtlos integriert werden, sodass die Datenflüsse optimal abgebildet sind und keine neuen Datensilos und Insellösungen entstehen.
Für den Anwender im Unternehmen bedeutet dies, dass sie nicht länger sperrige und umständliche Software zu bedienen haben, sondern ihre Aufgaben unterstützt durch intuitive, prozessorientierte Software schneller und einfacher abwickeln können. Gleichzeitig schaffen Echtzeit-Datenübertragung und Integration mit vorhandenen Systemen die Möglichkeit, jederzeit auf aktuelle Daten aus den Backend-Systemen zuzugreifen und im Prozess anfallende Informationen auch dorthin zurückzuschreiben.
Systemübergreifende Prozesse im Fluss abbilden
Systemlandschaften sind auch im Mittelstand inzwischen so umfangreich und komplex, dass es kaum noch Prozesse gibt, an denen nicht mehrere Backend-Systeme beteiligt sind. Auftragsdaten kommen aus dem ERP-System, die Fertigungsplanung wird im PPS gemacht, Qualitätsdaten müssen wiederum im QS-System hinterlegt werden – Anwender müssen häufig für einen Prozess verschiedene Systeme bedienen und der Datenaustausch zwischen diesen ist nicht automatisch gewährleistet.
Low-Code Technologie ermöglicht durch eine hohe Backend-Kompatibilität, dass Prozesse mit verschiedenen Systembeteiligungen im Ganzen abgebildet werden. In sogenannten „Composite Apps“ können in einer Anwendung Daten aus verschiedensten Datenbanken und Systemen abgerufen und dorthin zurückgespeichert werden. Während die wenigsten Systeme in der Lage sind, miteinander zu kommunizieren, fungiert eine Low-Code Plattform hier wie eine Middleware, ein zentraler Hub, der dafür sorgt, dass ein nahtloser Prozess entsteht, in dem alle relevanten Informationen vorhanden sind.
Individuelle Enterprise Apps mit Low-Code Technologie: weniger Aufwand, bessere Prozesse
Während ERP- und andere Enterprise Systeme die individuellen Prozesse im Unternehmen bereits grundlegend abbilden und Datenstrukturen bieten, die optimal auf das Unternehmen zugeschnitten wurden, ermöglicht Low-Code das nächste Level. Systemlücken werden geschlossen, noch papierbasierte Prozesse werden digitalisiert und prozessübergreifende Abläufe optimal abgebildet. Das Besondere dabei: Low-Code Plattformen ermöglichen das in viel kürzerer Zeit, zu deutlich geringeren Kosten als herkömmliche Programmierung. Ohne umfassende IT-Projekte wird es so möglich, zu wirklich perfekten ERP-Abläufen zu gelangen.